Kurzbeschreibung:
Orpheus ist Sohn eines Erfinders und einer Sängerin und wird für seine exzentrischen Konzerte gefeiert. Sein Instrument, das Psykotron, kann Gedankenströme unmittelbar in elektronische Signale aus Musik, Geräuschen und Sprache verwandeln. Als seine große Liebe Eura erkrankt und stirbt, beschließt Orpheus, sie aus der Welt der Toten zurückzuholen. „Metahörspiel, Parabel, poetische Auflösung“ - so versteht Hörspielmacher und Musiker Felix Kubin seine Neufassung des antiken Mythos.
Begründung der Preisträgerjury:
Eine großartige Parabel auf unser mediales Zeitalter und zugleich auf das Künstlerdasein heute: Der Hörspielmacher, Elektromusiker und Produzent Felix Kubin hat in seinem akustischen Kunstwerk „Orphée Mécanique“ den antiken Orpheus-Mythos in eine futuristische Moderne übertragen. Töne und Stimmen, Musik und Klang wirken auf faszinierende Weise zusammen, durchdacht und präzise aufeinander abgestimmt. Hier werden Sprache, Gesänge und Geräusche, akustische Effekte und experimentelle Pop-Elemente virtuos orchestriert – und Lars Rudolph mit seiner markanten Stimme verkörpert einen ratlosen Popstar Orpheus „in der Endlosschleife auf der ewigen Suche nach der ewigen Liebe“. Felix Kubin hat ein suggestives, traumwandlerisches Hörerlebnis geschaffen, das neue Wege eröffnet.
Begründung der Nominierungsjury:
Am Anfang der Popmusik stand der Verlust. Felix Kubin geht mit „Orphée Mécanique“ in einer modernisierten Form an die Wurzeln des Orpheus-Mythos. Wie eine Schallplatte, die immer wieder zum Anfang zurückspringt, wird er immer wieder neu gestartet. Lars Rudolph performt mit Stimme und Trompete Songs von hin- und mitreißender Skurrilität. Entstanden ist eines der seltenen Hörspiele über die Medienwelten der Liebe, aus denen man Hitsingles auskoppeln kann.