Kurzbeschreibung:
Seri, Aja und Karl wachsen in den 1960er-Jahren in einem süddeutschen Ort namens Kirchblüt auf. Obwohl in ihren Familien jeweils eine Leerstelle zu beklagen ist, erleben sie miteinander die „hellen Tage“ einer unbeschwerten Kindheit. Über ein Vierteljahrhundert erstreckt sich die Dreiecksgeschichte, die dem Lebensweg der Hauptpersonen bis nach Rom folgt. Die Stadt wird nicht nur zum Wendepunkt ihrer Biografien, sondern auch zur Zerreißprobe für ihre langjährige Freundschaft.
Begründung der Preisträgerjury:
Mit wunderbar nuancierter Genauigkeit erleuchtet Doris Wolters’ warme, berührend ausdrucksvolle Stimme mühelos die rätselhaft melancholischen Erinnerungen aus Zsuzsa Bánks Roman "Die hellen Tage" und lässt sie in sinnlichem Facettenreichtum noch heller strahlen. Durch hohes Einfühlungsvermögen sowie intelligent forschenden Tastsinn für die geheimen Leidenschaften und die dunkle Wahrheit der Charaktere erschafft Doris Wolters’ unprätentiöse Interpretation ein Juwel souveräner Sprachkunst, das den Zauber eines vergangenen Traumbilds lebendig heraufbeschwört.
Begründung der Nominierungsjury:
Getragen von hohem Einfühlungsvermögen vergoldet Doris Wolters' charismatische Stimme den Text vom ersten Moment an. Wohltuend ruhig und vollkommen frei von einer Routine, die nur auf Wirkung spekuliert, findet sie darin stets den verborgenen Ton. Dem warmherzigen Text entspricht die Intensität und Eindringlichkeit ihres Vortrags.