Kurzbeschreibung:
Für acht verschiedene Blogs hat Sven Regener, Sprachkünstler und Musiker, fünf Jahre lang seine grotesk-ehrlichen Beobachtungen aus der Alltagswelt und Medienpraxis verfasst. Als Bezugspunkt und virtueller Gegenspieler dient ihm dabei Hamburg-Heiner, eine vom Autor erfundene Nörgler-Figur, die meist per Telefon zugeschaltet ist. Entstanden ist ein Hybrid zwischen Internet-Tagebuch und Roman, ein „Logbuch“ als neue literarische Kunstform.
Begründung der Preisträgerjury:
Mit Selbstironie, schnoddriger Stimme und einem perfekten Sprachrhythmus verwandelt Regener seine Blogs in eine Performance ganz eigener Art. Die skurrilen Texte, über einen Zeitraum von fünf Jahren auf verschiedenen Websites veröffentlicht, wirken in seiner Lesung so, als seien sie von Anfang für diesen Zweck geschrieben worden. Wer einmal gehört hat, wie Regener ins Schwadronieren gerät und mit leichter Hand sein Seemannsgarn spinnt, braucht keine andere Ausgabe des Buches mehr. Stark!
Begründung der Nominierungsjury:
Sven Regener bringt seinen eigenen Text in so großartiger Weise zum Leben, dass er weit über das Geschriebene hinausgeht. Wie ein Musiker, der er ja ebenfalls ist, verleiht er der Sammlung von kleinsten Textelementen einen großen Atem und gibt einer neuen literarischen Gattung stimmliche Kraft. Als Autorenlesung besticht die Produktion durch eine kaum zu steigernde Authentizität.