Kurzbeschreibung:
1948 kehrt Richard Kornitzer, ein jüdischer Richter, aus dem kubanischen Exil nach Deutschland zurück. Nach zehnjähriger Trennung kämpft er um die Beziehung zu seiner Frau, um die Rückkehr der Kinder aus englischen Pflegefamilien und um seine berufliche Position. Doch in der deutschen Nachkriegszeit ist nichts mehr so wie vorher. Ursula Krechels Roman, in dem sie dokumentarische und fiktionale Elemente miteinander verbindet, wurde 2012 mit dem Deutschen Buchpreis ausgezeichnet.
Begründung der Preisträgerjury:
Frank Arnold macht sich lesend zum sprachlich-markanten Anwalt von Ursula Krechels Roman „Landgericht“. Sein wirkungsvoller Einsatz rhetorischer Mittel, die gekonnte Variation von Rhythmus, Tempo und Modulation, das stimmliche Konturieren von Personen und Situationen sowie das analytische Abtasten der Erzählstruktur des Textes machen seine Lesung zum außergewöhnlichen Hör-Erlebnis. Frank Arnold lässt uns mit den Worten nicht allein. Sprechend erweitert er den Text um Nuancen, die nicht geschrieben werden können
Begründung der Nominierungsjury:
Frank Arnold trägt einen eher nüchternen Text gleichzeitig zurückhaltend und intensiv vor. Er schafft ein Hörerlebnis, das weit über das Vorlesen des Textes hinausgeht, und bringt seine Interpretation dem Hörer unaufdringlich nahe. Es gelingt ihm, die Spannung und Faszination von der ersten bis zur letzten Minute aufrechtzuerhalten.