Kurzbeschreibung:
Als eine Abfolge erzählerischer Experimente, Gedankensprünge und Abschweifungen, nicht als stringent erzählte Biografie seines titelgebenden Helden hat Laurence Stern seinen neunbändigen Roman konzipiert und damit den Erwartungen an dieses Genre bewusst nicht entsprochen. Inhaltlich und erzählerisch nahm er sich größtmögliche Freiheiten und wurde dadurch zum Vorbild für folgende Schriftstellergenerationen von Goethe über Nietzsche bis zu Arno Schmidt.
Jurybegründung:
Was eine Hörspielbearbeitung vermag, die auf einem Text basiert, der Mitte des 18. Jahrhunderts das nichtlineare Erzählen in die Romanform einführte und die typografische Textgestaltung als sinntragendes Stilmittel einsetzte, kann man in Bruckmaiers Inszenierung des „Tristram Shandy“ hören. Während im Vordergrund eine höchst amüsante Erzählung abläuft, reflektiert das akustische Erzählen seine eigene Medialität: durch O-Töne, hörbare Geräuschkonserven und eigens komponierte Songs. Große Kunst.