Deutscher Hörbuchpreis 2016 in der Kategorie »Beste verlegerische Leistung«

Die Quellen sprechen. Die Verfolgung und Ermordung der europäischen Juden durch das nationalsozialistische Deutschland 1933-1945
der Hörverlag/ Bayerischer Rundfunk
Hörbeispiel:

Kurzbeschreibung:
Der Hörverlag präsentiert auf 14 CDs, ergänzt durch ein ausführliches Booklet, die ersten vier Teile der historischen Höredition, die das Institut für Zeitgeschichte und der Bayerische Rundfunk bis 2018 realisieren. Eine chronologisch und geografisch geordnete Auswahl von Zeugnissen der Opfer, Täter und Beobachter wird von Schauspielern und Zeitzeugen vorgelesen und durch Informationen auf der zugehörigen Website ergänzt, durch die das Archiv dauerhaft abrufbar bleibt.

Begründung der Preisträgerjury:
Diese Höredition ist ein Mahnmal. Sie versammelt enzyklopädisch Quellentexte und Zeitzeugenberichte zur Verfolgung der europäischen Juden: Unter der Regie von Ulrich Gerhardt kommt Geschichte nahe in Gestalt derer, die sie erlebt haben – und sie wird durchdrungen durch die analytisch strenge Interpretation der Quellen durch Bibiana Beglau und Matthias Brandt. Dass der Hörverlag das Projekt des BR und des Instituts für Zeitgeschichte als Hörbuch zugänglich und verfügbar macht, ist eine mutige Leistung.

Begründung der Nominierungsjury:
Für die Höredition wurden aus dem großen Quellenbestand Dokumente ausgewählt und von gut gewählten Sprechern gelesen. Der Verzicht auf kommentierende Zwischentexte macht die Quellen beklemmend authentisch. Das Booklet bietet eine Einführung in das zu Grunde liegende Forschungsprojekt, eine Übersicht über die Dokumente sowie Kurzbiografien der Zeitzeugen. Das Potenzial des Mediums Hörbuch wird voll ausgeschöpft.

Die Preisträger:

Der Hörverlag wurde 1993 gegründet und veröffentlichte im Mai 1995 sein erstes Programm, darunter Sofies Welt von Jostein Gaarder. Seither bedient der Verlag alle Formate des akustischen Mediums: Lesungen, Hörspiele, O-Ton-Editionen und Features. Das Programm umfasst mehr als 1.000 lieferbare Titel, jährlich werden etwa 150 Novitäten veröffentlicht. Rund ein Drittel aller lieferbaren Titel wurde mit Preisen ausgezeichnet. Maxime der Verlagsarbeit ist und bleibt die Überzeugung, dass sich das besondere literarische Erleben am besten über das gesprochene Wort vermittelt.

Katarina Agathos, geboren in München, ist Chefdramaturgin der Redaktion Hörspiel und Medienkunst im Bayerischen Rundfunk. Für die Edition "Robert Musil. Der Mann ohne Eigenschaften. Remix" wurde sie 2005 mit dem Deutschen Hörbuchpreis ausgezeichnet. Sie ist Mitherausgeberin der Publikationen "Intermedialität und offene Form" (2006) und "Hörspiel. Autorengespräche und Porträts" (2009) sowie Herausgeberin des Bandes "Deutschland 2089. 17 Szenarien aus der Zukunft" (2011).

Katarina Agathos

Herbert Kapfer, geboren in Ingolstadt, ist Leiter der Redaktion Hörspiel und Medienkunst im Bayerischen Rundfunk. Für die Edition "Robert Musil. Der Mann ohne Eigenschaften. Remix" wurde er 2005 mit dem Deutschen Hörbuchpreis ausgezeichnet. Er ist u.a. Herausgeber der Publikation "Vom Sendespiel zur Medienkunst" (1999) und Autor des Buches "Verborgene Chronik 1914" (2014, gemeinsam mit Lisbeth Exner), für das gleichnamige Hörbuch wurde er mit dem Jahrespreis der deutschen Schallplattenkritik ausgezeichnet.

 

 

Herbert Kapfer

© BR / Ines Feistner

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