Kurzbeschreibung:
Primo Levi hat Auschwitz überlebt. Sein erschütternder Bericht „Ist das ein Mensch?“, geschrieben unmittelbar nach seiner Befreiung und Rückkehr nach Turin, gehört zu den wichtigsten Zeugnissen des Holocaust. Mit dem kühlen, präzisen Blick eines Naturwissenschaftlers schildert Levi den täglichen Überlebenskampf im Vernichtungslager. Umso unmittelbarer teilen sich das unerträgliche Leid der Gefangenen und die Unmenschlichkeit des Systems dem Leser mit.
Begründung der Preisträgerjury:
In diesem Hörbuch verschmilzt Alexander Fehling nahezu mit dem Autor. Er liest den autobiografischen Text vom täglichen Überlebenskampf und Horror unaufgeregt, mit großer Genauigkeit und ohne jegliches Pathos. Fehling schafft es in diesem Zeugnis des Holocaust, immer den richtigen Ton zu treffen, er stellt sich hinter den Text und lässt ihn für sich wirken. So entsteht eine Lesung, die einen lange nicht loslässt und viel Raum für die Unfassbarkeit der Geschichte gibt. Ein Ausnahmestück in Text und Interpretation.
Begründung der Nominierungsjury:
Ganze 474 Minuten lang liest Alexander Fehling mit der gebotenen Sachlichkeit, bisweilen tonlos zurückhaltend, bisweilen einfühlsam und ohne jegliche pathetische Larmoyanz den ungekürzten, sachlich berichtenden Text. Das lässt den Horror des Überlebenskampfs des Häftlings 174517 besonders eindringlich hervortreten. Dabei gibt Fehlings warme Stimme den literarischen Qualitäten des Textes, der Mischung aus Lakonie, Komik und Psychologie, die nötige Tiefe.