Kurzbeschreibung:
Didier Eribons 87-jährige Mutter stirbt wenige Wochen nach dem Umzug in ein Pflegeheim. Geplagt von Schuldgefühlen widmet ihr der Sohn dieses Porträt: Beispielhaft steht das entbehrungsreiche Leben seiner Mutter für das Milieu der französischen Arbeiterklasse mit ihren Sorgen, ihrer Solidarität und ihren Vorurteilen. Indem er die unhaltbaren Zustände in Pflegeheimen schonungslos anprangert, erhebt der Soziologe und Philosoph harte Anklage gegen das französische Gesundheitssystem.
Begründung der Nominierungsjury:
In „Eine Arbeiterin“ übernimmt Ulrich Matthes die Rolle des Autors und taucht ein in das harte Leben der Mutter. Sehr gefühlvoll beschreibt und begleitet er ihre Stationen, stimmlich stets eine Gratwanderung zwischen eigener Betroffenheit und gewollt neutral gefärbter Berichterstattung, speziell auch in den philosophischen und gesellschaftspolitischen Betrachtungen des Buches.