Kurzbeschreibung:
Das Hauptwerk von Peter Weiss erzählt die Geschichte des Scheiterns sozialistischer Ideale und Kämpfe und das Ausgeliefertsein des Individuums in totalitären Zeiten. Geschichtliche Trauer- und Erinnerungsarbeit und zugleich das Schönste und Bewegendste, was über Widerstand zu schreiben war.
Jurybegründung:
Aus diesem Buch ein Hörbuch zu machen grenzt schon an Vermessenheit, daß das Projekt geglückt ist, erscheint wie ein kleines Wunder. Karl Bruckmaier ist es gelungen, den Text aus seinem Schweigen zu lösen, indem er ihn zerlegte, neu kombinierte und seine innere Rhythmik von den Sprechern hervorheben ließ. Die ganze Dramaturgie mit ihren leitmotivisch wiederkehrenden Geräuschen (Flügelschlag, Steinkratzen), kargen Tonfolgen und unvermittelten Montagen arbeitet das Exerzizienhafte dieses Romanprojekts heraus. Bruckmaier hat einen der bedeutendsten Romane des 20. Jahrhunderts aus den Bibliotheken und Literaturgeschichten befreit und, indem er ihn beredt machte, für die Nachgeborenen ger
Vita:
Regisseur Karl Bruckmaier wurde 1956 in Pfarrkirchen (Niederbayern) geboren. Er schreibt regelmäßig u. a. für die Süddeutsche Zeitung und ist dort verantwortlich für die Schallplattenseite. Von 1985 bis 1987 arbeitete er als Redakteur beim Bayerischen Rundfunk. Seit 1989 ist er als Autor und als Regisseur von Hörspielen in Erscheinung getreten. Das Hörspiel „Jackie“ von Elfriede Jelinek (BR 2003), bei dem er Regie führte, wurde mit dem Hörspielpreis der Kriegsblinden ausgezeichnet. Weitere Regiearbeiten von ihm waren u. a. Pochade Radiophonique von Samuel Beckett oder Bambiland von Elfriede Jelinek (beide BR 2005).
Karl Bruckmaier
© Wilfried Petzi