Kurzbeschreibung:
David Foster Wallace litt zeitlebens an Depressionen und nahm sich 2008 das Leben. In seiner erstmals auf Deutsch veröffentlichten frühen Erzählung gibt ein schwer depressiver Student Einblick in das Wesen dieser Krankheit. Ein „Trillaphon“ genanntes Antidepressivum hat den an der "Üblen Sache" Leidenden so sehr von der Wirklichkeit distanziert, dass er sich auf einem fremden Planeten wähnt und die Rückkehr zur Erde unmöglich erscheint.
Begründung der Preisträgerjury:
Emotional distanziert, fast ironisch erscheint der depressive Erzähler in diesem frühen Text von David Foster Wallace. Doch Lars Eidinger schafft es wie beiläufig, Nähe und Identifikation mit dieser Figur zu erzeugen. Statt von einer Depression zu hören, erleben wir sie aus der Nähe - mit aller Absurdität, aber auch allen Schmerzen. Eine emotionale Achterbahnfahrt, die keine Lektüre, sondern nur eine meisterhafte Lesung so erzeugen kann, bis zum abrupten Ende.
Begründung der Nominierungsjury:
Lars Eidinger ist eindeutig eine Ausnahmebegabung mit seiner Fähigkeit, einem Text auf diese Weise eine Seele zu geben. Da reißt sich ein Schauspieler förmlich das Herz auf, um selbst im Turm zu Babel, in dem wir Menschen uns befinden, etwas verständlich zu machen. Hörer können hier die ganze Palette, die Differenziertheit von Gefühlslagen und Gedankenwelten wahrnehmen und werden traurig, wenn die Geschichte so plötzlich, nahezu überstürzt, zu Ende ist. Eines jener seltenen Hörerlebnisse, das man sofort wiederholen möchte.