Kurzbeschreibung:
Weil Agraringenieur Florent-Claude Labrouste das titelgebende Glückshormon Serotonin nicht mehr selbst produzieren kann, bekämpft er seinen Lebensekel mit einem Antidepressivum, das ihn allerdings seiner Libido beraubt. Er resümiert die verpassten Lieben seines Lebens, begegnet einem alten Studienfreund und rechnet ab: mit der modernen Gesellschaft, der Wirtschaft, der Politik – und mit sich selbst.
Begründung der Preisträgerjury:
Der alte weiße Mann in diesem Roman ist gescheitert. Durch die meisterhafte Interpretation von Christian Berkel ist er allerdings vor allem eins: Er ist Mensch. Es ist beglückend und überaus unterhaltsam zu hören, mit welcher Hingabe und beiläufiger Eleganz Christian Berkel hier liest. Er fasst die intellektuelle Dimension des Textes und dessen ergreifende Melancholie auf beeindruckende Weise und macht so auch die vielen Zwischentöne von Houellebecqs Zivilisationskritik erfahrbar und annehmbar.
Begründung der Nominierungsjury:
Christian Berkel als deutsche Stimme von Michel Houellebecq ist ein Glücksfall. Mit kühler Eleganz lässt er das französische Original auch in der deutschen Fassung mitschwingen und verändert die Vorstellung, die man sich hörend von den Figuren gemacht hat, in Menschen, die schnell und intelligent denken, aber angesichts einer verwirrenden Realität voller Skrupel bleiben. Man hört, dass er sich in der französischen Kultur hervorragend auskennt und daher Zwischentöne zum Klingen bringen kann.