Kurzbeschreibung:
Seine Romane um den grantigen Privatdetektiv Simon Brenner haben Kultstatus erreicht. Mit „Brennerova“ setzt der österreichische Schriftsteller Wolf Haas die Krimiserie nun fort. Äußerst komplizierte private Umstände führen den in die Jahre gekommenen Helden ins Wiener Rotlichtviertel, nach Russland und in die Mongolei, ins Tattoo-Milieu und einen Kleinkrieg der Unterwelt. Dem unverwechselbaren Brenner-Idiom leiht Wolf Haas seine eigene Stimme.
Begründung der Preisträgerjury:
Nichts sei sicher - nicht einmal das. Mit derlei altersnaseweis verrätselten Worten treibt der Detektiv Simon Brenner auf die Spitze, was das Leben ihm an Einsichten über den absurden Lauf aller Dinge nahezulegen scheint. In dem mittlerweile achten seiner als bizarre Amüsements goutierten Kriminalromane erzählt Brenners Alter ego Wolf Haas mit einprägsam unverwechselbarer eigener Stimme sechs Stunden lang Skurrilitäten aus der Schattenwelt des Wiener Rotlichtmilieus. Seine aberwitzigsten Einfälle sind zugleich die exquisitesten: beispielsweise in dem Paradestück über die eilfertig abgehackten Hände zweier muttersprachlich tätowierter Unterwelt-Figuren, die in benachbarten OP-Räumen auf Vervollständigung ihrer Unterarme warten und Gefahr laufen, dass dem einen griechische, dem anderen russische Gliedmaßen verpasst werden. Nur eine Episode, aber von exemplarischer Kurzweil.
Begründung der Nominierungsjury:
Nur Wolf Haas kann Wolf Haas lesen. Entstanden ist eher eine Performance als eine Lesung. Er spricht den Hörer direkt an, erzählt ihm das neue Abenteuer seines Protagonisten Brenner, stellt rhetorische Fragen und versteigt sich in Abschweifungen, die dem Hörer wie spontane Einfälle erscheinen und dem Krimi eine gelungene satirische Komponente beimischen.