Kurzbeschreibung:
Eine namenlose Agentin wird auf einen mafiotischen Staatsfeind angesetzt und ihr Körper zu einem Aufzeichnungs- und Sendegerät aufgerüstet. Nun soll sie sich dem Mann mit jedem verfügbaren Mittel annähern, um sein Vertrauen zu gewinnen. Jennifer Egans Thriller erschien zunächst auf der Kurznachrichten-Plattform Twitter, in sukzessive versendeten Texteinheiten von maximal 140 Zeichen. Sie bilden die Mosaiksteine der ungekürzten Hörspieladaption.
Jurybegründung:
Seit dem Ersten Weltkrieg steht der Begriff „Black Box“ für ein erbeutetes Feindgerät unbekannter Funktion, das man bei Strafe der Explosion nicht öffnen sollte. In Egans Roman ist diese „Black Box“ eine Agentin, die nie selbst in Erscheinung tritt. Sie wird nur als Adressatin von kurzen „Feldinstruktionen“ und von Wortkonzentraten ideologischer Versatzstücke fassbar. Begleitet vom meisterhaften Sounddesign digitaler Störgeräusche folgt man der Thriller-Handlung in David Fischbachs Inszenierung durch die Ohren der Agentin und wird so in eine äußerst ambivalente Position zwischen Identifikation und (akustischem) Voyeurismus versetzt.