Inhaltsangabe:
"Wir glauben, die zu kennen, die wir lieben." So beginnt Andrew Sean Greers "Geschichte einer Ehe". Pearlie Cook, erzählt rückblickend als alte Frau ihre Geschichte. Sie lebt in den USA der 50er Jahre mit Ihrem Mann Holland und Ihrem gemeinsamen Sohn in einem kleinen Strandhaus am Stadtrand von San Francisco. Sie führen ein ruhiges und zufriedenes Leben, bis ein früherer Freund von Holland an die Tür klopft und Pearlies Welt aus den Angeln zu heben droht.
Jurybegründung:
Maria Schraders Interpretation besticht durch die intelligente Gliederung ihres Vortrags, ihre hohe inhaltliche und atmosphärische Konzentration und einen selten anzutreffenden, ausgeprägten Sinn für die Entwicklungslinien des Stoffs. So wird von ihr insbesondere die Figur der Protagonistin facettenreich aufgebaut und entfaltet. Diese baut sich, zumal in ihrer Widersprüchlichkeit, zu einem lebendigen Charakter auf, dessen existenzbedrohende Auseinandersetzungen zutiefst berühren.
Maria Schrader ist Schaupielerin, Drehbuchautorin und Regisseurin. Sie spielte in zahlreichen Filmen, wie "Keiner liebt mich" (1994), "Bin ich schön" (1997), "Meschugge" (1998) und "Aimée und Jaguar" (1998). Frau Schrader erhielt nach dem Bayerischen Filmpreis (1995/1999) und dem Bundesfilmpreis (1995/1999) bei der Berlinale 1999 (gemeinsam mit Juliane Köhler) den Silbernen Bären als Beste Darstellerin in Max Färberböcks Drama "Aimée und Jaguar". "Liebesleben" (2007) ist Maria Schraders Regiedebüt. Seit 2002 steht das Multitalent vermehrt auf der Bühne, z. B. bei den Nibelungenfestspielen Worms, am Theater Basel und zuletzt Für Yasmina Rezas Stück "Der Gott des Gemetzels" am Schauspiel Köln.
Maria Schrader
© Christine Fenzl