Kurzbeschreibung:
Die Familie Trask ist in einem Teufelskreis gefangen: Charles, der jüngere der beiden Söhne, hasst den beliebteren Adam und schwängert dessen schöne, aber abgrundtief böse Frau Cathy. Ihr Sohn Caleb wiederum treibt seinen Zwillingsbruder Aron in den Tod. Erst auf dem Sterbebett kann Adam Caleb vergeben. Über drei Generationen hinweg, vom Beginn des Bürgerkriegs bis zum Ersten Weltkrieg, erzählt Steinbecks symbolträchtiger Roman von 1952 die biblische Geschichte von Kain und Abel neu.
Begründung der Preisträgerjury:
Was geht uns der Alltag im kalifornischen Salinas-Tal an, dessen Highlight die Landwirtschaft ist? Sehr viel, laut John Steinbecks Roman „Jenseits von Eden“. Und noch mehr, wenn Regisseurin Christiane Ohaus ein Hörspiel daraus macht. Während sie die Familien Trask und Hamilton über drei Generationen begleitet, rückt sie den Figuren so nah, dass hinter dem Ringen zwischen Gut und Böse noch ganz andere Sujets durchschimmern – die Lust an der Verstellung zum Beispiel, die Macht der Vorurteile, die Empfehlung, lieber nachzudenken, anstatt vorschnell zu urteilen. Das alles inszeniert mit einem hochklassigen Ensemble, darunter Ulrich Noethen als Erzähler, außerdem Maja Schöne und Felix von Manteuffel. Die dichte Atmosphäre, die das neunstündige Werk entfaltet, verdankt sich auch wesentlich der eindringlichen Musik von Stephanie Nilles. All dies fügt sich zu einem außergewöhnlichen Ganzen, das vorführt, wie wir Menschen sind und wie wir sein könnten – im Salinas-Tal und an jedem anderen Ort der Welt.
Begründung der Nominierungsjury:
Mit viel Sinn für die Abgründigkeit des Stoffes ist unter der herausragenden Regiearbeit von Christiane Ohaus ein autonomes Werk der Extraklasse entstanden. Sparsame Klang- und Soundeffekte, ein exzellentes Sprecherensemble und ein stimmiger Soundtrack versüßen das Hören. Eine perfekte dramaturgische Verdichtung dieses Kain und Abel-Konfliktes ohne Längen und mit geschliffenen Dialogen über mehr als neun Stunden.