Kurzbeschreibung:
Als „Briefe aus der Hölle" veröffentlichte der russische Kulturgeograf Pavel Polian die restaurierten Aufzeichnungen von Mitgliedern des sogenannten Sonderkommandos in Auschwitz, die gezwungen wurden, bei dem Massenmord in den Krematorien mitzuhelfen. Im Angesicht des eigenen Todes war es ihr dringlichster Wunsch, der Nachwelt schriftliche Zeugnisse des Grauens zu hinterlassen. Ausgewählte "Briefe" liegen dem gleichnamigen Hörspiel von Autor und Musiker Andreas Weiser zugrunde.
Begründung der Nominierungsjury:
Wie Menschen gequält und ihrer ureigenen Seelenkräfte beraubt wurden, erleben wir durch ein Hörstück, das auf Augenzeugenberichten von Mitgliedern des jüdischen „Sonderkommandos Auschwitz“ beruht. Als Basis dienen aufgefundene Briefe mit erschütternden Beobachtungen, die sie angesichts des Grauens festhielten und verstecken konnten. Als vorgetragene Zeitdokumente bilden sie ein akustisches Vermächtnis für die Nachwelt. Schrille, quälende Hintergrundgeräusche und Dissonanzen intensivieren den Schrecken. Ein eindringlicher akustischer Stolperstein!