Inhaltsangabe:
Mit Verbrechen ist der Berliner Strafverteidiger Ferdinand von Schirach bestens vertraut. In "Schuld" erzählt er 15 Kurzgeschichten, basierend auf authentischen Fällen. Da geht es z. B. um die Vergewaltigung einer jungen Frau, deren Peiniger wegen der Unschuld eines einzelnen allesamt freigesprochen werden oder um eine Mutter, die um die Unversehrtheit ihres Kindes besorgt ist und selbst vor Gericht landet. Schirach zeigt Beweggründe auf, die zu Verbrechen führen oder spricht von der Entscheidung, die ein Anwalt manchmal treffen muss, ohne zu urteilen oder den moralischen Zeigefinder zu erheben.
Aus der Jurybegründung: Es sind schaurige Geschichten, die der erfolgreiche Strafverteidiger und Bestsellerautor Ferdinand von Schirach der Wirklichkeit abgelauscht hat. Sie handeln davon, wie leicht Verbrechen und Gewalt in unseren scheinbar so wohlgeordneten Alltag einbrechen können. Der Schauspieler Burghart Klaußner bewahrt den kargen, an mündliche Berichte erinnernden Stil des Autors. Im besten Sinne ist er der Erzähler dieser Geschichten und nicht etwa ein Vortragender. Mit kühler Präzision verleiht er diesen Kurz-Dramen um Schuld und Sühne eine ungeheure Kraft und Intensität, die über die der literarischen Vorlage noch hinausgeht – und im Hörer lange nachwirkt.
Burghart Klaußner, der bekannte Bühnen-, Fernseh- und Filmdarsteller, war unter anderem in Good Bye, Lenin!, Die fetten Jahre sind vorbei und Requiem zu sehen. Zu seinen zahlreichen Auszeichnungen gehören der Deutsche Filmpreis und der Silberne Leopard. 2009 wurde er für eine Hauptrolle in Michael Hanekes Kinofilm Das weiße Band für den Oscar nominiert und erhielt für diese Rolle den Deutschen Filmpreis. Für die Lesung von Jo Nesbøs Thriller Leopard wurde Burghart Klaußner 2010 mit der CORINE ausgezeichnet.
Burghart Klaußner
© Martin Steffen