Kurzbeschreibung:
„Ich bin der Sohn meiner Eltern. Das ist eine Katastrophe. Die hat mich bestimmt.“ Thomas Harlan, Sohn von Veit Harlan, dem Regisseur des antisemitischen Films „Jud Süß“, quälte lebenslang große Schuld und Scham. Immer wieder hat er versucht, sich des schweren Erbes zu entledigen, es analysierend abzustreifen. Dieser Brief an seinen Vater, in dem er stellvertretend Verantwortung übernimmt und sich doch als liebender Sohn zu ihm bekennt, ist sein Vermächtnis.
Aus der Jurybegründung:
Der psychologischen Sprengkraft des Textes kann sich dank Thomas Thieme kein Zuhörer entziehen. Atmosphärisch dicht, ohne bedrückend zu sein, und zugleich unangestrengt macht er die Verzweiflung und Zwiespältigkeit des Autors erlebbar. Sein Vortrag ist derart facettenreich, dass er Teil eines Ensembles zu sein scheint, welches nur aus ihm selbst besteht.