Kurzbeschreibung:
Eine Frau läuft durch Hamburg. Sie läuft davon - nämlich der Trauer, Verzweiflung und Einsamkeit nach dem Suizid ihres Partners. Der ununterbrochene Gedankenstrom, der ihr Laufen begleitet, macht das Joggen zu einem existenziellen Bedürfnis für sie. Wie wird man mit solch einem Verlust fertig? Wie können Freunde und Familie und die Zeit dabei helfen? Schritt für Schritt erobert sich die dauerlaufende Erzählerin die Souveränität über ihr Leben zurück.
Begründung der Nominierungsjury:
Dem Prozess des Laufens bis an die Schmerzgrenze verleiht Johanna Wokalek eine angemessene Stimme, indem sie uns in die jeweiligen Gemütsschwankungen und Gedankensprünge der Ich-Erzählerin mitnimmt. Stimmlich verleiht sie dem Text einen körperlich spürbaren Rhythmus: Sie verbindet die Atemlosigkeit des Joggens und den Nachhall der Pausen mit Lakonie, Witz und Sinn für die Realität. Da klingt weder das Gefühl von Einsamkeit, Verzweiflung und Sehnsucht larmoyant noch der während des Laufens entwickelte neue Lebensmut platt positiv.